Wer bin ich und wer könnte ich sein? Was zeichnet mich aus und wie nutze ich mein großartiges Potenzial? Was ist dein Schatz, den du noch nicht gefunden hast? Die gute Nachricht: Dieser Transformationsprozess ist für jede Altersgruppe möglich, denn er ist jederzeit umsetzbar.
Die Reise der Entwicklung deiner Persönlichkeit hat verschiedene Stationen. Die Neurobiologie hat interssante Beobachtungen in den letzten Jahrzehnten gemacht und bestätigt, was wir eigentlich schon immer gewusst haben: Das Gehirn ist kein Muskel, der einfach trainiert werden kann. Erst wenn uns etwas sprichtwörtlich „unter die Haut geht“ kann eine Veränderung auch zu einer Veränderung werden.
Wo stehen wir heute?
Was antwortest du auf die Frage: „Na, wie geht’s denn so?“ Etwa das: „Mir geht es richtig gut, alles läuft!“ oder eher das: „Na ja, es geht so!“
Sind wir nicht in einer Art von Sackgasse gelandet?
Das Schulsystem krankt, Burnout wird nun schon bei Kindern diagnostiziert, wir leben in virtuellen Welten, die Studenten klagen, dass sie keine Partys mehr feiern dürfen und alleine studiert es sich im digitalen Klassenzimmer nicht so gut. Wir werden in irgendwelche Muster gepresst, junge Familien wissen nicht mehr, wie sie Beruf und Familie unter einen Hut bringen sollen und dann noch nebenher Homeoffice machen? Wie soll das gehen?
Erkrankungen nehmen zu, ein neuer Virus, namens Corona oder Covid-19 macht sich unter uns breit, Angststörungen, Depressionen und Burnout werden immer häufiger diagnostiziert, das Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps, …
Lass uns doch mal eine art RESET machen – einen Schritt zurück gehen und versuchen zu verstehen, wie es dazu kam:
Erfolgreich zu sein, war lange das Ziel
Oder besser gesagt: alles ausschöpfen und mitnehmen, was geht. Jede Ressource nutzen, um weiter zu kommen aber auch Menschen benutzen, damit es uns gut geht. Es ging in erster Linie um die Besitzstandserhaltung.
Ressourcen ausnutzen war im Trend
Das ist vergleichbar mit einem Suppentopf und alle die drumherum sitzen, haben einen Löffel in der Hand und löffeln so lange, bis nichts mehr in der Schüssel ist. Irgendwann kamen wir dann auf die Idee, dass das eben kein guter Weg war. Gerald Hüther beschreibt das mit dem Begriff: „Ressourcenausnutzungskultur“.
Höher, schneller, weiter um noch höher, noch schneller und noch weiter zu kommen. Das Problem dabei ist nur: Jede Ressource ist begrenzt. Und so auch die eigene persönliche Ressource. Aus einer Zitrone kann man eben nur eine gewisse Menge an Saft gewinnen, egal wie gut die Saftpresse auch ist.
Vom Verbraucher wieder zum Hersteller werden
Daraus haben wir gelernt, dass es Sinn macht, weider mehr Zitronen anzubauen, damit wir mehr Zitronen ernten können und damit mehr Saft gewinnen können. Schauen, dass man so viel wie möglich aussäht, damit die Ernte möglichst groß ausfällt. Diese Kultur nannte Hüther dann die „Potentialentfaltungskultur“. Im übertragenen Sinne bedeutet das auf die Persönlichkeitsentwicklung bezogen: die in uns angelegten Potentiale so gut es geht zu entfalten oder entwickeln. Also zu dem zu werden, was tatsächlich in uns steckt.
Was die Hirnforschung herausgefunden hat
Die Hirnforschung hat herausgefunden und belegt, dass da noch eine ganze Menge mehr geht, als wir bisher angenommen haben. Vor 20-30 Jahren glaubten wir noch, das Potential, das wir haben, ist alles im Hirn von genetischen Programmen zusammengebaut und die Programme im Hirn würden dann die persönliche Entwicklung so steuern, dass man irgendwann ein vernetztes Gehirn hat, das so gut ist, wie die Programme eben im Hirn waren. Und je nachdem wie gut oder weniger gut wir in der Schule waren, desto besser oder schlechter kommen wir im Leben zurecht.
Wie Schule funktioniert
Die Schule funktionierte lange – und teilweise heute noch so, dass sie glaubt, mit der Grundschule ist die Weiche gestellt, ob jemand es drauf hat oder nicht. Und je nachdem wie gut die Noten sind, kommen wir in eine entsprechende Schulform. Daraus entwickelt sich ein Schüler dann so gut, wie die Stufe der Schule angesiedelt ist und die Eltern sich das gewünscht haben. Im Prinzip ist das auch eine Art von Ressourcenausnutzungskultur. Man glaubte auch, dass das, was einmal war, nicht mehr veränderbar ist und man eben Glück oder Pech in der schulischen Entwicklung gehabt hat oder wo man hineingeboren wurde.
Um überhaupt zu verstehen, was Potenzialentfaltung heißt, zeigt dieses Beispiel:
Menschen mit dem Gendefekt Trisomie 21 wurden früher versucht in das Schulsystem zu integrieren. Da das aber nicht funktionierte, stempelte man sie als „schwachsinnig“ ab und steckte sie in eine Behindertenschule. Dort wurden sie dann auch behandelt wie behinderte. Eines Tages nahmen sich Sonderschullehrer dieser Menschen wieder an und haben eine pädagogische Begleitung entwickelt, die es geschafft hat, dsa, was in einem Menschen angelegt ist zur Entfaltung zu bringen. Und dann war es wie ein Wunder: Plötzlich haben die ersten Menschen mit Trisomie 21 Abitur gemacht und zu studieren angefangen.
Und nun stell dir mal vor, alle Kinder würden so begleitet werden, dass sich sich so entfalten können, was in ihnen angelegt ist – das ist fast unvorstellbar.
Wenn man sich nun also damit abfindet und sagt: „Das ist halt so“, dann ist man nicht offen für Veränderung und dann kann sich auch nichts entwickeln und man macht einfach weiter wie bisher.
Dabei ist es aus Neurobiologischer Sicht ganz einfach und das belegt die Neurobiologie auch mit 2 ganz wichtigen Entdeckungen.
1. Es wird zum Beginn des Lebens viel mehr an Vernetzung im Gehirn bereit gestellt als man tatsächlich braucht
Schon vor der Geburt wird der Embriot mit 1/3 mehr Nervenzellen ausgestattet als gebraucht werden. Und alles, was nicht mehr gebraucht wird, bildet sich einfach wieder zurück. Genauso ist es mit den Verschaltungen im Gehirn, auch da werden erstmal viel mehr breit gestellt, als gebraucht werden.
Das ist vergleichbar mit einem Supermarkt, das ein großes Sortiment anbietet. Erstmal wird alles mögliche eingekauft und in die Regale geräumt und dann wartet der Kaufmann ab, was alles gut läuft und kauft davon mehr ein und das was nicht gut läuft räumt er wieder raus aus den Regalen.
Analog ist es mit unserem menschlichen Gehirn
Was ein Kind für die Persönlichkeitsentwicklung braucht, hängt davon ab, wie die Umgebung lebt, in die es hineingewachsen ist. Das kann ganz unterschiedlich sein und je nach Familie und Status machen die Kinder dann ganz individuelle und unterschiedliche Erfahrungen. Und dann bleibt eben mehr oder weniger im Regal der Möglichkeiten stehen. Das hängt dann davon ab, wo, mit wem und welches Glück man hatte das vorhandene Potential zu entwickeln oder zu nutzen. Beim einen mehr beim anderen weniger.
Nun die gute Nachricht: Egal aus welcher Startposition ein Kind gestartet ist – es geht im Laufe des Lebens immer noch jede Menge zu entwickeln – egal wie alt wir sind.
Früher haben die Forscher behauptet, da geht nichts mehr, und mit 21 Jahren ist man erwachsen, andere behaupteten mit der Pubertät und wieder andere nach dem 6. Lebensjahr. Zum Glück ist das heute wiederlegt.
2. Bis ins hohe Alter kann man sich noch neue Verschaltungen im Gehirn bauen
Die gute Nachricht: Es ist niemals Schluss, denn bis ins hohe Alter kan man sich noch neue Verschaltungen im Gehirn bauen. Üben, üben, üben war lange Zeit weit verbreitet. Und man konnte es sogar nachweisen, dass Übung den Meister macht. Ein Experiment mit älteren Menschen belegte das:
Sie wurden angeleitet, Jonglieren zu erlernen und übten das emsig einige Monate, bis sie es konnten. Davor und danach machte man eine Kernspinnaufzeichnung und stellte fest, dass das neue Netzwerke im Hirn gebildet wurden. Dabei ist es egal, was man neu gelernt hat, ob ein Musikinstrument zu spielen oder eine Fremdsprache. Dieser Wissenschaftliche Stand ist von 2005/2006. Diese Erkenntnis wurde fleißig unter das Volk gebracht und als neue Erkenntnis propagiert.
Der damalige Trend: Mentaltraining
Wir müssen nur unser Hirn tapfer benutzen, dann wird schon noch was draus werden. Und die Methode nannte man Hirntraining oder Brainjogging. In den Altersheimen wurden fleißig Sudokus und Kreuzworträtsel angeboten und bei den kleinen Kindern folgte man dem Trend: möglichst viel ausprobieren lassen und lernen lassen in frühen Jahren. Die Kinder wurden regelrecht „abgefüllt“.
War das nun besser?
Man stellte nach einigen Jahren fest, dass das auch scheinbar der falsche Weg war. Wieder hatte man sich geirrt. Einfach nur zu trainieren war zu wenig.
Fazit: Das Gehirn ist kein Muskel, der einfach trainiert werden kann.
Der aktuelle Stand der Hirnforschung
Es muss noch etwas geben oder hinzukommen, das wie eine Art Dünger wirkt. Erst durch den Dünger kann eine Veränderung auch zu einer Veränderung werden. Dieser Dünger soll bewirken, dass auch seitherige Netzwerke wieder umgebaut werden können.
Heute wissen wir was dieser Gehirn-Dünger ist:
„Es muss einem unter die Haut gehen“
Es muss mich etwas im innern „berühren“, damit es nachhaltig verändert werden kann. Und eigentlich wissen wir das alle schon längst.“
Was sich mir nach dieser Erkenntnis nicht erschließt, ist unser immer noch veraltetes Schulsystem. Dabei könnten Kinder so leicht und mit Freude lernen – eben wenn die Lehrer oder wer auch immer sie mit etwas begeistern kann. Und sind wir doch mal ehrlich: Geht es uns Erwachsenen nicht genauso? Alles was wir tun, was uns Spaß macht, geht mit Leichtigkeit und schnell.
Egal wie alt wir geworden sind, wenn wir uns für etwas stark interessieren und dann auch noch Freude daran haben etwas zu lernen oder uns anzueignen, dann schaffen wir das mit links. Und warum ist das so? Weil wir die emotionale Aktivierung im Gehirn brauchen, um Zellgruppen mit langen Fortsätzen zu aktivieren, neuroplastische Botenstoffe an den Fortsätzen zu lösen, die eben wir Dünger fürs Gehirn wirken.
Die dahinter liegenden Nervenezellen, die diese Botenstoffe abbekommen, fangen dann an, über einen Rezeptor ermittelten intrazellulären Signaltransformationsprozess neue Eiweise abzuschreiben, d.h. sie fangen an plötzlich nochmal etwas ganz anderes zu machen und bilden neue Eiweise und neue Fortsätze, also neue Kontakte oder machen bestehende Kontakte stabiler.
Das Gehirn wird in diesen Momenten genau dort mit Dünger versorgt, also in den Regionen, in denen sie im Zustand der Begeisterung gerade waren und intensiv genutzt wurden.
Daraus lässt sich Schlussfolgern:
„Wenn ich mich begeistern kann oder es schaffe, mich von oder über jemanden begeistern zu lassen, dann wird das auch was werden!“
Daraus ergibt sich nun die Frage: Was muss denn passieren, damit ich mich für etwas begeistern kann?
„Es muss für mich bedeutsam sein!„
Nochmal ein kleiner Rückblick in die Kindheit: Wie war das, als wir 3 oder 4 Jahre alt waren?
Ein Kind erlebt in diesem Alter am Tag 50 bis 100 Begeisterungsstürme, denn für die Kleinen gibt es unendlich viel zu entdecken. Jeder Krümmel auf dem Boden ist für ein Kind ein Wunderwerk. Man muss es ausprobieren, wie es schmeckt, sich anfühlt, und was man alles damit machen kann.
Auch ein zusammengeknülltes Blatt Papier kann für ein kleines Kind ein 30 Minütiges Begeisterungsfeuerwerk sein und die Dünger-Gießkanne im Hirn auslösen. Das ist auch der Grund, warum Kinder so viel in dieser Entwicklungsphase lernen, denn die „Gießkanne“ im Gehirn ist mehrmals am Tag in Gebrauch.
Dass ein Kind im Laufe seiner Entwicklung seine Begeisterung verliert und mit dieser Begeisterung auch seine ursprüngliche Offenheit, seine ursprüngliche Beziehungsfähigkeit, seine Gestaltungslust und seine Entdeckerfreude, das ist kein Naturgesetz, sondern das verliert das Kind dann, wenn man ihm vorschreibt, worüber es sich zu begeistern hat.
Der erste wichtige und richtige Ansatz in der modernen Schule wäre: Ein Lehrer sollte Kinder begeistern können und nicht mehr die veraltete Vorstellung haben, dass die kinder sich für das interessieren sollen, was der Lehrer für wichtig findet. Das Lernsystem über Belohnung über die Gier und Bestrafung über die Angst führt nicht zur Potentialentfaltung. Und dieses Prinzip geht auch im weiteren Leben weiter. Wir sollen Dinge machen, die uns gar nicht interessieren oder die unseren Neigungen einfach nicht entsprechen.
Ein Beispiel: Früher wurde man genötigt – sogar ganz früher gezüchtigt, ein Gedicht auswendig zu lernen. Meine Oma mit 90 kann diese Gedichte heute noch lückenlos aufsagen. Doch das Gedicht hatte für sie damals in der Kindheit überhaupt keine Bedeutung. Doch man hat im vorherigen Jahrhundert einen Trick gefunden, das auswendiglernen bedeutsam zu machen, in dem man den Kindern Schmerzen oder Leid zufügte. Die einfachste Variante war die Bestrafung und dann war es auf einmal bedeutsam.
Das Kind lernte also lieber das Gedicht auswendig, als dass es gelitten hätte. Auch das bleibt in Erinnerung und im Gedächtnis hängen. So gut, dass man es auch mit 90 noch aufsagen kann. Nach dem gleichen Prinzip kann man auch Mathe oder Deutsch lernen, doch was bleibt? Das Kind hat seit diesem Erlebnis keine Lust mehr auf Gedichte. Die schöne Welt der Poesie hat das Kind gar nicht mehr gelernt und erfahren. Da wurde zwar gelernt, was der Lehrer sich gewünscht hat, aber es wird nicht der Sache wegen gelernt, sondern was man gelernt hat, ist, wie man der Strafe entkommen ist.
Zwar hat man in unserem Zeitalter schon gemerkt, dass sich das nicht mehr so gut verkaufen lässt, weil man der Meinung war, dass unsere Kinder nicht geschlagen werden sollen (was auch absolut der richtige Ansatz ist), also hat man sich eine andere Variante gesucht und die hieß: Belohnung. Doch die Belohnung ist nichts anderes, als das Prinzip der Bestrafung. Auch diese Form ist nur eine Abrichtungsprozedur. Mit Belohnung wird etwas nur emotional aufgeladen, und dann lernen Kinder das, aber nicht wegen der Sache, wie Mathe zum Beispiel, sondern aus Gier nach der Belohnung, diese haben zu wollen.
Alle alten Prozeduren führen zwar dazu, dass wir etwas lernen, aber das auf diese Weise gelernte ist für die Potentialentwicklung nicht brauchbar, weil es nicht um die Sache ging, für die man sich begeistert hat, sondern für die Belohnung und im besten Fall begeistert man sich nur dafür, was man doch für ein toller Typ ist, der mit so wenig Aufwand so eine tolle Belohnung bekommt.
Das Prinizip sich für etwas begeistern zu können
Wie funktioniert nun das Prinzip sich für etwas zu begeistern? Auch hier gehe ich nochmal zurück auf den Ursprung der Kindheit zurück. Alle Kinder machen schon vor der Geburt eine wunderbare Erfahrung: Jeden Tag im Mutterleib wachsen sie ununterbrochen ein Stück über sich hinaus: Körperlich und auch in den Fähigkeiten. Sie nehmen die Stimme der Mutter schon wahr, sie haben gelernt, wie das Fruchtwasser schmeckt, sie haben erste Bewegungsmuster eingeübt und können zum Beispiel den Daumen in den Mund stecken.
Das heißt also jeden Tag wachsen sie ein kleines Stück über sich hinaus und erwarten nun, dass das, was sie nach der Geburt auf der Welt erwartet, genauso weiter geht. Sie hoffen, dass sie dort Gelegenheiten finden, weiter aus sich hinaus zu wachsen, zu lernen Kernkompetenzen zu erwerben und dass sich auch damit autonomer werden und am Ende bedeutet das frei zu werden.
Und dann gibt es noch die zweite wichtige Erkenntnis, dass wir vorgeburtlich mit jemandem schon einmal ganz eng verbunden waren. Jedes Kind kommt mit dieser Erwartungshaltung auf die Welt und glaubt, weil es ja im Bauch der Mutter schon so eng verbunden war, wird sich da draußen auch jemand finden, mit dem es sich wieder verbinden kann und das IST BEDEUTSAM für jedes Kind! So beinnt die soziale Bindung.
Wenn es gelänge, dass wir unseren Kindern das Gefühl geben könnten, dass sie tatsächlich dazu gehören und dass sie, so wie sie sind, richtig sind samt ihrer Begabungen, die schon angelegt wurden, dann würden sie auch das Gefühl entwickeln, dazuzugehören. Statt dessen betrachten wir unsere Kinder leider häufig so, wie wir sie gerne hätten. Das hat in der Entwicklung der Persönlichkeit und des Charakters enorme Auswirkungen, deren wir uns als Eltern gar nicht bewusst sind.
Im Laufe der ersten Jahre sollten Kinder immer möglichst viele Möglichkeiten bekommen, ihre Fähigkeiten und Neigungen weiterzuentwickeln. Das geht aber nur, wenn sie auch zeigen können, was sie alles schon entwickelt haben. Verbietet man das den Kindern und bremst sie sogar noch aus, dann machen sie die Erfahrung, dass es wohl nicht richtig ist, was sie entwickelt haben und verlieren die Lust daran, weiter zu machen, denn es ist ja nicht mehr bedeutsam.
Folglich haben Kinder auch keine andere Wahl, denn die engen Bezugspersonen sind für sie wie Vorbilder, sie orientieren sich an ihnen und machen schon hier die ersten Erfahrungen, die sie dann als „war gut“ oder „war schlecht“ abspeichern.
In dieser Phase werden bereits die ersten Prägungen gesetzt. Prägungen sind Glaubenssätze, Vorschriften, Regeln, Grundsätze, etc. die zum Beispiel lauten: „so etwas macht man nicht“ oder „das kannst du nicht“ oder „dafür bist du noch zu unerfahren“. Was folgt: die Begeisterung für etwas lässt immer mehr nach und statt dessen bilden sich regelrechte Autobahnen im Hirn, die immer wieder bestätigt werden, wie man etwas zu machen hat. Diese Erfahrungen sitzen tief und begleiten uns unbewusst ein ganzes Leben. Wenn wir die nicht sichtbar machen und aufdecken, werden wir immer in einer gewissen weise gehemmt sein und eben nicht frei und autnom.
Die Entstehung der Persönlichkeit
Neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft und Forschung haben unter anderem durch Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth (Hirnforscher mit eigenem Institut in Bremen) herausgefunden, dass die Entwicklung der seelisch-psychischen Zustände durch eine Kombination von 5 Faktoren gesteuert wird:
- Gene
- Epigenetische Kontrollmechanismen
- Vorgeburtliche Einflüsse des Gehinrs und Körpers der werdenen Mutter auf das Gehirn des Fötus
- frühe nahgeburtliche Einflüsse innerhalb der ersten 3-4 Lebensjahren
- Erlebnisse und Efahrungen in späterer Kindheit, Jugend und im Erwachsenenalter
Das Unbewusste, Vorbewusste und das Bewusste aus neurobiologischer Sicht
(Quelle: Roth, Gerhard (2019); Erkenntnisse aus der Aufzeichnung des Seminars in Essen; Coaching und Psychotherapie – Was wirkt warum aus neurobiologischer Sicht?)
Das Unbewusste umfasst alle Vorgänge in nicht-assoziativen Cortexregionen, unbewusste Inhalte von Wahrnehmungsvorgängen, unterschwellige Wahrnehmungen, alle kognitiven und emotionalen Prozesse des Säuglings und Kleinkindes vor der Reifung des assozativen Cortex.
Das Vorbewusste umfasst alle Inhalte des Langzeitgedächtnisses, sofern diese nicht gerade bewusst sind. Sie können durch Erinnern in das Aktualbewusstsein „hineingeladen“ werden. Allerdings gelingt dies manchmal nicht oder nur durch fremde Hilfe.
Das Bewusste ist das gegenwärtige Erlebnte, das im Prinzip berichtbar ist. Es sinkt automatisch nach wenigen Sekunden ins Vorbewusste ab, sofern es nicht aktiv im Aktualbewusstsein gehalten wird.
(Quelle: Roth, Gerhard (2019); Erkenntnisse aus der Aufzeichnung des Seminars in Essen; Coaching und Psychotherapie – Was wirkt warum aus neurobiologischer Sicht?)
Das 4-Ebenen-Modell der Persönlichkeit
(nach Strüber und Roth, 2019)
Untere limbische Ebene: ab ca. 5. Schwangerschaftswoche bis 2. Lebensjahr
Regionen im Gehirn: Hypothalamus, vegetative Zentren des Hirnstamms, zentrale Amygdala (Mandelkern). Die Amygdala ist das Zentrum für emotionale Konditionierung und das Erkennen emotionaler Signale.
Die untere limbisch Ebene ist die Ebene der bewusst wirkender angeborener Reaktionen und Antriebe, wie schlafen und wach sein, Nahrungsaufnahme, Sexualität, Aggression, Verteidigung, Flucht, Dominanz, Wut, usw. Diese Ebene ist überwiegend genetisch-epigenetisch bzw. durch vorgeburtliche Einflüsse bedingt und macht unser Temperament aus. Durch Erfahrung und Erziehung ist diese Ebene kaum zu beeinflussen. Hierzu gehören auch die grundlegenden Persönlichkeitsmerkmale, wie Offenheit, Verschlossenheit, Selsbtvertrauen, Kreativität, Vertrauen und Misstrauen, Umgang mit Herausforderungen und Risiken, Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein.
Mittlere limbische Ebene: kurz vor der Geburt bis zum Alter von 5-6 Jahren
Regionen im Gehirn: Basolaterale Amygdala, mesolimbisches System (Reaktion auf neuartige, überraschende Reize; Antrieb durch Versprechen und Belohnung (Dopamin); Belohnungssystem (hirneigene Opioide)
Die mittlere limbische Ebene ist die Ebene der unbewussten emotionalen Konditionierung, d.h. die Anbindung elementarer Emotionen, wie Furcht, Freude, Glück, Verachtung, Ekel, Neugierde, Hoffnung, Enttäuschung und Erwartung an die individuellen Lebensumstände. Die Amygdala ist auch der Ort unbewusster Wahrnehmung emotionaler kommunikativer Signale wie, Blick, Mimik, Gestik und Körperhaltung und Botenstoffe zur Informationsübertragung)
Obere Limbische Ebene: Übergangsphase von mittlerer Ebene nach der Geburt bis ins Erwachsenenalter
Region im Gehirn: Prä- und orbitofrontaler, cingulärer und insulärer Cortex: Sitz der Persönlichkeit und Psyche
Die obere limbische Ebene ist die Ebene des bewussten emotional-sozialen Lernens: Gewinn- und Erfolgsstreben, Anerkennung und Ruhm, Freundschaft, Liebe, soziale Nähe, Hilfsbereitschaft, Moral und Ethik. Sie entwickelt sich erst in später Kindheit und Jungend und wird wesentlich durch sozial-emotionale Erfahrungen beeinflusst. Sie ist somit nur sozial-emotional veränderbar. Hier werden zusammen mit den unteren Ebenen grundlegende sozial relevante Persönlichkeitsmerkmale, wie Machtstreben, Dominanz, Empathie, Verfolgung von Zielen und Kommunikationsbereitschaft, festgelegt.
Kognitiv-sprachliche Ebene: Übergangsphase ab ca. dem 6. Monat nach der Geburt bis ins Erwachsenenalter
Region im Gehirn: Linke Großhirnrinde, insbesondere Sprachzentren udn präfrontaler Cortex.
Die kognitiv-sprachliche Ebene ist die Ebene der bewussten sprachlich-rationalen Kommunikation: Bewusste Handlungsplanung, Erklärung der Welt, Rechtfertigung des eigenen Verhaltens vor sich selbst und anderen. Sie entsteht erst relativ spät und verändert sich ein Leben lang im Wesentlichen aufgrund sprachlicher Interaktion. Hier lernen wir, wir wir uns darstellen sollen, um voran zu kommen. Abweichungen zwischen dieser Ebene und den anderen Ebenen führen zur Diplomatie, zum Opportunismus oder zur Lüge.
Veränderbarkeit und Verhaltensrelevanz der 4 Ebenen
Die untere limbische Ebene, das Temperament, hat den stärksten Einfluss auf unser Verhalten, ist aber am wenigsten veränderbar.
Die mittlere limnische Ebene hat ebenfalls einen großen Einfluss auf unser Verhalten. Veränderungen auf dieser Ebene sind jedoch nur schwer zu erreichen: nur durch das Ansprechen individuell-emotionaler Motive und langes Einüben.
Die obere limbische, also die sozial-emotionale Ebene hat einen geringeren Verhaltenseinfluss und ist im Wesentlichen durch soziale Interaktion und Kommunikation veränderbar.
Die kognitiv-sprachlich-rationale Ebene hat von sich aus keinen Einfluss auf unser Verhalten, sondern immer nur in Verbindung mit den anderen Ebenen.
(Quelle: Roth, Gerhard (2019); Erkenntnisse aus der Aufzeichnung des Seminars in Essen; Coaching und Psychotherapie – Was wirkt warum aus neurobiologischer Sicht?)
Weiterführender Link: Whitepaper: Entstehung der Persönlichkeit Erstellt vom Roth Institut
Sichtbar machen der Persönlichkeit
„Das implizite Testverfahren, wie der iTYPE Persönlichkeitstest, kann das Unbewusste und die Ebenen der Wahrnehmung und Entscheidungsfindung sichtbar machen.“
Warum gerade dieses Testverfahren?
Nun iTYPE verschmelzt wissenschaftliche Erkenntnisse auf bisher zwei weit auseinander liegenden psychologischen Gebieten: der Gestaltpsychologie und der Theroie der psychologischen Typen von Carl Gustav Jung. Der Ansatz ausschließlich visuell zu prüfen und die Gestaltgesetze in der Messmethode zu berücksichtigen, ist die Besonderheit dieses Persönlichkeitstest.
Es gibt bei der Durchführung des iTYPE keine richtigen oder falschen Antworten und auch kein gut oder schlecht. Es gibt nur deine individuellen Unterschiede in der Wahrnehmung, welche durch deine Persönlichkeit und deine Erahrungen angelegt oder geprägt sind. Linien, Formen, Muster, Sturkturen und Farben werden von jedem ganz unterschiedlich wahrgenommen und unterschiedlich interpretiert.
Die Messmethode nutzt Erkenntnisse der Gestaltpsychologie, während die gemessene Typologie, also die Beschreibung der Persönlichkeitstypen, auf der Typenlehre C. G. Jungs basiert und durch neuro-wissenschaftliche Ansätze der Hirnforschung weiter ergänzt wurde.
„Der Ansatz, der iTYPE zugrunde liegt, ist wissenschalftlich fundiert und geprüft.„
Das Testverfahren wurde in zahlreichen Studien bereits validiert und in Vergleichsbefragungen mit anderen etablierten Persönlichkeitstests – darunter der MBTI, KTI, CPI, NEO-FFI, DISG und andere – bestätigt.
Sichtbar wird deine Neigung durch das Ergebnis
Dein Potential zeigt sich in der Darstellung deiner acht Ausprägungen: Extraversion, Introversion, Sensing, Intuition, Thinking, Feeling, Judging und Perceiving.
Das Kernstück der Auswertung des Perönlichkeitstests sind diese sogenannten Amplituden. Sie zeigen die Ausprägungen aller 4 Ebenen: Energieaufnahme, Wahrnehmung, Entscheidungsfindung und Handlungsebene. Die Besonderheit auch hier zu anderen Verfahren: Es werden beide Seiten der Ausprägungen gezeigt und nicht nur welche stärker ausgeprägt ist als die andere.
Das Ergebnis ist die Grundlage für alle Einsatzmöglichkeiten. Im Coaching, in Workshops oder in Teamfindungsmaßnahmen werden die Ampituden erläutert und zum jeweiligen Anliegen hinzugezogen.
Das ermöglicht eine sehr genaue Auswahl der Methoden und Tools im Coachingprozess. Welche passt zu welchem Persönlickeitstypen und welche ist hirngerecht wirksam? Das macht einen großen Unterschied zum klassischen Coaching und spart vor allem viel Zeit und damit auch Geld für den Klienten.
Mehr zum iTYPE Persönlichkeitstest findest du in meinem Blog: Persönlichkeitstest: iTYPE – Stärken sichtbar machen
Zusammenfassung und mein Angebot
Nachdem du nun dass Geheimnis der Persönlichkeitsentwicklung kennst, lade ich dich ein, auch dein Potential zu finden und zu entwickeln.
Ich biete dir gerne meine Unterstützung an und begleite dich als Life-Coach, Business-Coach oder Unternehmer-Coach auf deiner Reise.
Ich selbst bin auch diesen Weg gegangen und habe mit einem Coach meine Vergangenheit beleuchtet und die Ursachen gefunden, warum ich noch nicht mein ganzes Repertoir an Möglichkeiten, Talente und Neigungen entwickelt und entfaltet habe. Diese Erkenntnisse waren jedoch essentiell für mich, damit ich heute ein zufriedenes und glückliches Leben führen kann und heute Dinge tue und lerne, die mich wirklich begeistern und erfüllen. Beruflich habe ich meine Berufung gefunden und im sozialen Umfeld lebe ich heute mit Menschen zusammen, die mir Kraft geben und mir gut tun.
„Finde auch du heraus, was du bist und was du sein könntest.„